Katja Langenbach
Im Theater Weissglut seit 2002
Hauptsächlich als Regisseurin tätig, alle paar Jahre auch mal auf der Bühne zu sehen
Zur Person
1972 als ältestes von drei Kindern geboren. Ich wohne in Altendorf und arbeite als medizinische Praxisassistentin in einem Röntgeninstitut und bin Mutter von zwei Teenagern.
Ich spiele Theater weil...
ich mich vor 28 Jahren mit dem Theater-Virus angesteckt habe und ihn nie wieder losgeworden bin. Es ist allgemein bekannt, dass diese Art von Virus in den meisten Fällen für immer im Körper verbleibt, gegen jedes auch noch so vernünftige Gegenargument immun ist und auch mit Medikamenten nicht bekämpft werden kann.
Am Theater spielen fasziniert mich...
Es fasziniert mich immer wieder, wie sich eine Handvoll total unterschiedlicher Menschen, die sich unter anderen Umständen nie kennengelernt hätten, zusammentun und aus anfänglich gar Nichts am Ende eine Produktion entstehen lassen, die würdig ist, einem zahlenden Publikum vorgeführt zu werden.
Was war dein erster Auftritt?
Erste Bühnenerfahrung machte ich in der sechsten Klasse als Prinzessin in "die goldene Gans" (ätschbätsch, die Rolle wollte im Fall JEDE)
Gibt es einen Typ, den du am liebsten spielst?
Als Schauspielerin fand ich die Rolle der lesbischen Postbotin in "Alphabetisch geordnet" ganz interessant, als Regisseurin spiele ich am liebsten den Typ der autoritären Zicke.
Hast du dir an einer Figur schon mal die Zähne ausgebissen?
Es gibt in jeder Produktion eine oder zwei Figuren, die sich mir erst spät, oder, im schlimmsten Fall, auch mal gar nicht erschliessen. Da bewährt es sich dann, seine Mitspieler um Hilfe zu bitten und verschiedene Ideen einfach mal auszuprobieren. Nicht selten krempelt man kurz vor der Premiere eine Figur nochmal komplett um.
Wo kommst du an deine Grenzen?
Politik im Theater. Davon lasse ich gerne die Finger, politische Stücke sollen diejenigen inszenieren, die davon eine Ahnung haben oder eine bestimmte Aussage machen möchten, ich halte mich lieber an Übergeordnete Themen wie: Liebe, Tod, Verrat, Macht.
Was ist deine Lieblingsrolle, dein Lieblingsstück?
Im Kopf und im Herzen geblieben sind mir grundsätzlich alle die Stücke, denen, wie oben genannt, ein grosses Übergeordnetes Thema zugrunde liegt. Wenn ich ein Lieblingsstück benennen muss, dann ist es vermutlich: "Die Liebe der vier Obersten" von Peter Ustinov, weil es meine erste Regiearbeit mit diesen wunderbaren und talentierten Menschen des Theater Weissglut war.
Was war dein schönstes oder schrecklichstes Kostüm?
Immer wieder gerne erinnere ich mich an die zu kurze Gummibund-Jeans und das Kunstfaser T-Shirt, das in Kombination mit dem lila Garnjäggli und der rassigen Kurzhaarperrücke unauffällig und still ein perfektes Abbild jener Vorstadt-Hausfrauen-Hölle zeichnet, in der sich nie eine von uns wiederfinden will, in der aber zweifelsfrei einige unserer Mütter seit Jahren glücklich existieren. Übrigens alles bei Vögele regulär gekauft.
Was zeichnet dich aus?
Eine unstrukturierte und chaotische Arbeitsweise, ab und zu eine gute Idee und halt doch noch irgendwie ein Riecher dafür, was auf der Bühne wirkt, und was nicht.
Am Anfang stand ein Pfadiabend. 1979 studierten einige Mitglieder der Pfadfinderabteilung General Dufour unter der Leitung von Peter Della Rossa das Stück „Schreie in der Nacht“ von Helmut Heinemann ein und brachten es zur Aufführung. Der Erfolg motivierte die jungen Leute weiter zu machen. Ein erster grosser Erfolg war der Gruppe mit „Das Gespenst von Canterville“ von Oscar Wild beschieden.
Das Theater Weissglut war mittlerweile ein eigenständiger Verein geworden. Es folgten weitere Stücke, darunter auch Eigenproduktionen. So entstand aus dem Pfadiabend eine bald vierzig Jahre währende Theatertradition in Rapperswil-Jona.
Mitte der neunziger Jahre verabschiedete sich ein grosser Teil der „alten Garde“. Eine neue Generation übernahm die Verantwortung und trägt sie noch heute.
Wir sind alles Laiendarsteller und betreiben unsere Leidenschaft mit dem Ziel, anspruchsvolle Theaterstücke mit unterhaltungswert auf die Bühne zu bringen. In unserem Archiv finden Sie lückenlos alle Stücke, die der Verein seit 1979 zur Aufführung brachte.
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