Thomas Jonigk ist einer der prägendsten und erfolgreichsten Theaterautoren unserer Zeit. Von 2009 bis 2013 war er Hausautor und Dramaturg am Schauspielhaus Zürich. Mit DIESSEITS bringt das Theater Weissglut eines seiner absurd komischen Stücke auf die Grünfelsbühne.
Paula hat eine medizinische Unerklärlichkeit im Kopf und am kommenden Montag soll sich zeigen, ob diese gut- oder bösartig ist, ob alles weitergeht oder ein abruptes Ende findet. Doch was genau ist das, was da vielleicht zu Ende geht? Paula zieht Bilanz: beruflicher Erfolg, irgendeine sinnvolle Tätigkeit, gesellschaftlicher Status? Nicht die Spur. 40Jahre alt, keine Kinder, keinen Partner; nicht einmal einen Orgasmus hat sie gehabt.
Angesichts der Umstände beschliesst Paula, ihrem Leben mit einer Überdosis Schlaftabletten ein Ende zu bereiten. Dumm nur, dass sich die Arztpraxis, die sie überfällt, als Bank herausstellt und der Schalterbeamte Dietmar auch noch Interesse an der kratzbürstigen Paula zeigt.
Paula besinnt sich. Das kann es doch nicht gewesen sein. Nicht jetzt! Wenigstens ein Orgasmus muss her, beschliesst sie. Aber nicht mit Dietmar, der disqualifiziert sich allein schon durch seinen Namen. Mit Peter soll es sein, ihn lernt sie auf einer Datingplattform kennen. Mit ihm wird sie auf die Überholspur wechseln, Glück und Leidenschaft erleben. Paulas Leben gerät immer mehr zur Achterbahnfahrt.
Mit trockenem Humor zeigt Thomas Jonigk, zu welch absurdem Schraubstock das Leben wird, wenn eigene und fremde Anforderungen, Wertvorstellungen und Schuldzuweisungen ihr unheilvolles Werk tun. Dabei wird DIESSEITS aber nie zum ironisch-abgeklärten Spektakel, sondern wagt Intimität und Zerbrechlichkeit. Damit gelingt dem Autor nicht weniger als eine moderne Ode an die Liebe - im Diesseits.